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Das Glück

Das Glück ist wie ein Schmetterling,
der vorübertreibt an Deinem Garten,
satt an Farben, Wind und Frühling.
Auch eines langen Jahres Warten
bringt ihn nicht zurück.

Ein dummer Mensch mit Netz und Zangen
hascht nach des Schmetterlinges Flug.
Das scheue Tier wird eingefangen
und aufbewahrt. O töricht eitler Trug,
der nur sich selbst betrügt.

Der zarte Leib durchbohrt und tot,
und fest in Glasvitrinen eingestellt,
verliert sein Blau, sein Gelb und Rot,
wird bleich und fahl, zerstäubt, zerfällt.
Ein matter Schimmer bleibt.

Vielleicht an einem Frühlingstag
verhält vor Dir ein gütiges Geschick
des Schmetterlinges Flügelschlag
und lohnt Geduld mit unverhofftem Glück.
Dann nimm es dankbar hin.
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