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Liebesmorgen

Aus wirrer Wildnis dunkler Triebe
keimt, dem lichten Morgen gleich,
die erste Blüte junger Liebe
auf im düst'ren Schattenreich.

Es glitzern klare, kühle Perlen
in dem frühen Sonnenschein.
Es tauchen zärtlich schlanke Erlen
ihre Köpfe in den Äther ein.

Die feuchten Nebelgeister schwinden
aus dem morgendlichen Tanz,
und zauberhafte Nymphen winden
still den bunten Hochzeitskranz.

Des Windes luftigheit're Wellen
tragen sehnsuchtsvoll ein Lied
zu fernen fremden Erdenstellen,
wo die Welt sich nächtlich sieht.

Doch alle Schatten werden kleiner,
wenn die Sonne höher steigt.
Der Erde Antlitz schimmert reiner,
wenn sich Liebe zu ihr neigt.
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